Aufgaben der Netzwerkstelle
Leider ist die Finanzierung der "Netzwerkstelle Ethnologie und Praxis" im Frühjahr 2021 ausgelaufen. Wir bemühen uns nach Kräften um eine zeitnahe Wiederaufnahme des Angebots.
Mit der Netzwerkstelle Ethnologie und Praxis wurde am Seminar für Ethnologie der Martin- Luther- Universität Halle- Wittenberg eine Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis eingerichtet. Wir wollen die Relevanz ethnologischer Kompetenzen klar und nachhaltig stärken, indem Möglichkeiten des anwendungsbezogenen Studiums praktisch erprobt, entwickelt und kommuniziert werden. Die Arbeit der Netzwerkstelle soll sowohl im akademischen, sowie außerakademischen Bereich wirken. Wir streben eine nachhaltige Vernetzung mit außeruniversitären Einrichtungen an, und wollen damit Möglichkeiten für einen systematischen Wissenstransfer in verschiedene Berufs- und Tätigkeitsfelder für EthnologInnen eröffnen.
Daraus ergeben sich 6 wesentliche Arbeitsfelder der Netzwerkstelle:
1)
Komplementär und in Kooperation zum bestehenden curricularen Angebot am Seminar für Ethnologie bietet die Netzwerkstelle anwendungsorientierte Studienmöglichkeiten an. Dazu konzipieren und erproben wir Lehr- und Lernformen, wie Forschendes Lernen, oder auch Service Learning für die Ethnologie.
2)
Die Netzwerkstelle plant und hält Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten ab: beispielsweise Werkstattabende, Workshops und Symposien. Ziel dieser Veranstaltungen soll es sein, mögliche Optionen ethnologischer Berufsfelder aufzuzeigen und die Relevanz ethnologischen Wissens herauszustellen, sowie Methoden für außer-akademische Tätigkeitsfelder zu erarbeiten.
3)
Die Netzwerkstelle etabliert ein Netzwerk, das den Austausch und die Verzahnung zwischen Wissenschaft und gemeinnützigen Organisationen, Wirtschaft, Medien, Bildungseinrichtungen (Sekundarschulen und Erwachsenenbildung) und staatlichen Institutionen (das betrifft sowohl kommunale und mitteldeutsche als auch Einrichtungen auf Landesebene) fördert.
- a) Mit der Schaffung eines solchen Netzwerkes unterstützen wir den ethnologischen Nachwuchs, indem eine Möglichkeit eröffnet wird mit außeruniversitären Akteuren in Verbindung zu treten, um Praktika oder spätere Berufseinstiege zu ermöglichen. Beispielsweise wird für Studierende über eine Online-Plattform ein Katalog potentieller Praktikumspartner bzw. Arbeitgeber im Umfeld der MLU bereitgestellt werden.
- b) Die Netzwerkstelle möchte damit gleichsam ethnologischen Kompetenzen in außeruniversitären Berufsfeldern mehr Anerkennung verschaffen. Dazu sind strategische Maßnahmen notwendig, um die Relevanz ethnologischer Expertise bekannter zu machen und zu stärken. Im Rahmen der Netzwerkarbeit und von Veranstaltungen, die auch außeruniversitäre Netzwerkpartner ansprechen möchten, soll für die Ethnologie öffentlichkeitswirksam geworben werden.
4)
Eine systematische Übertragung ethnologischer Kenntnisse und Methoden in praktische Felder setzt voraus, dass die Ethnologie für ein öffentliches Publikum zugänglich ist. In diesem Sinne, möchte die Netzwerkstelle nicht nur eine Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methodologie in praktische Felder verfolgen, sondern zudem eine vernetzte Zusammenarbeit von ethnologischer Forschung und Praxisfeldern stärken. Dafür soll die gesellschaftliche Relevanz ethnologischer Arbeit aufgezeigt und für ein breiteres Publikum aufbereitet werden. Forschendes Lernen wäre eine Methode, wie dies in die curriculare Ausbildung der Studierenden eingebunden werden kann.
5)
Die Netzwerkstelle bindet ehemalige Studierende des Seminars für Ethnologie ein, die bereits Erfahrungen in der beruflichen Praxis gesammelt haben. Während viele Studierende der Ethnologie die Übertragbarkeit der wissenschaftlichen Diskurse in eine spätere berufliche Praxis vermissen, sind es bei Absolventen häufig die wissenschaftlichen Diskurse, die ihnen in ihrer alltäglichen beruflichen Praxis fehlen. Mit dem Aufbau eines Alumni-Netzwerkes, und verschiedenen Veranstaltungen soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich auch nach dem Studium mit ethnologischen akademischen Diskursen auseinanderzusetzen. Zudem wird damit eine Vernetzung der ehemaligen und derzeitigen Studierenden gefördert, die von ihren jeweiligen Erfahrungen gegenseitig profitieren können.
6)
Studierende sollen darin bestärkt werden, sich mit ihren Interessen und Ideen in der Ethnologie zu verorten, und diese stärker ins Studium einzubringen. Viele von ihnen beschäftigen sich im Rahmen von ehrenamtlichen Engagement oder nebenberuflichen Tätigkeiten bereits häufig mit disziplinrelevanten und -verwandten Themen. Wir möchten Studierende zu einer Auseinandersetzung und praktischen Mitgestaltung des Studiums ermutigen, indem wir studentische Initiativen fördern und unterstützen.