Martin Luther University Halle-Wittenberg

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Netzwerkstelle
Ethnologie und Praxis
Kati Illmann

phone: 03455524208

room 106
Reichardtstraße 11
06114 Halle

Sprechstunde:
Di 14-16 Uhr
Do 10-12 Uhr, sowie nach Absprache

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"The clash of clicks"

Perspektiven einer Ethnologie der Netzpolitik. Vier ethnografische showcases mit anschließender Podiumsdiskussion, 09.06.2018;
17.30-19.30 Uhr

Der erste Beitrag - „Imagined Democracies“ - von Dr. Sung- Joon Park führte zunächst mit einem Plädoyer dafür in die Thematik ein, warum Ethnologen sich mit Netzpolitik befassen sollten. Er schlug dabei verschiedene Brücken zu gegenwärtigen Debatten zu Flucht, Wahlen und Demokratie, die innerhalb der Ethnologie äußerst kontrovers diskutiert werden. Netzpolitik, so die These seines Beitrags, zeigt wie diese Kontroversen für eine wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung mit Demokratie produktiv gemacht werden können.

In dem zweiten Beitrag von Florian Bortic- „Infrastruktur und Organisation“ - veranschaulichte der Referent vor allem, wie das Internet und soziale Medien mittlerweile zu einer unausweichlichen Infrastruktur der Demokratie geworden ist. Insbesondere verwies er dabei auf Prozesse, wie es dabei zur Schaffung von Teil-Öffentlichkeiten und Meinungen auf sozialen Plattformen kommt, die anhand der Online-Präsenz der neuen Rechten kritisch betrachtet wurde.

Der dritte Beitrag - „Affekt und Identität Online“ - von Nora Sandner stellte eine ethno-linguistische Analyse von beleidigenden Nutzerkommentaren in sozialen Medien vor. Mit Hilfe dieser diskutierte sie, wie in Gruppendiskussionen durch Sprachhandeln soziale und politische Identitäten affektiv und performativ hergestellt werden.

Im letzten Beitrag von Dr. Charlotte Bruckermann - „Datensammlung und Umweltpolitik“ - setzte sich die Referentin mit Formen der online Vermessung und offline Verbesserung von ökologischem Verhalten in China auseinander. Sie legte dies insbesondere an spielerischen Formen  in sozialen Medien dar, bei denen das Sammeln von grünen Punkten vertrauenswürdige Bürger und eine verantwortungsbewusste Gesellschaft schaffen soll. Sie warf anhand der darin verwobenen Aspekte Digitalisierung, Bewertung, und Veränderung von Verhalten durch Soziale Medien Fragen über die Ausweitung des Einflusses von Firmen und Staaten in die Privatsphäre auf.

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