Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Max Müller

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Max Müller

Forschungsinteressen

  • Diaspora, Transnationalismus und Mobilität
  • Postmigrantische Gesellschaften, kulturelle Hybridität und Antirassismus
  • Fürsorge (insbesondere psychosoziale Versorgung für Migrant_innen und migrantisierte Menschen, interkulturelle Sterbebegleitung)
  • Autoethnografie, affective scholarship und engagierte Forschung
  • Religionsanthropologie (Buddhismus, Achtsamkeit, veränderte Bewusstseinszustände)
  • Entheogene Substanzen, psychedelische Therapie und psychedelische Renaissance im Globalen Norden
  • Regionale Schwerpunkte: vietnamesisches Berlin, Viet Nam, Berliner Stadtgesellschaft(en)

Promotionsprojekt

In meinem Promotionsprojekt untersuche ich Fürsorge-Vorstellungen und -Praktiken bezüglich der Themen Sterben und Tod innerhalb des vietnamesischen Berlins. Zum einen schaue ich in einer ostberliner Pagode auf die religiöse Fürsorge-Arbeit für bereits verstorbene Verwandte vietnamesischer Migrant_innen. Zum anderen interessiert mich, wie die alternden Mitglieder dieser Gemeinschaft – rassistischen Strukturen zum Trotz – dort einen selbstverwalteten migrantischen Ort für ihre wichtige Community-Fürsorge errichtet haben.  Ausgangspunkt meines Erkenntnisinteresses ist die Frage, wie innerhalb dieser Pagode der Themenkomplex Sterben/Tod ausgehandelt wird, um davon ausgehend den Affekten des Todes in der Diaspora nachspüren zu können. Gerahmt wird dieses Forschungsvorhaben durch den Umstand, dass der Pagoden-Gemeinde von Berliner Behörden seit 2016 die Schließung angedroht    wird. Im Sinne einer engagierten Anthropologie    darf ich die Gemeinde seit 2020 in dem Kampf gegen die bürokratischen Windmühlen unterstützen   .

Neben der Forschung in der Pagode bin ich als ehrenamtlicher Sterbebegleiter im Vietnam-Team des interkulturellen Hospizdienstes DongBangJa    tätig. Dort ist es meine Aufgabe vietnamesischen Berliner_innen sowie ihren Zugehörigen durch eine kultur- und sprachsensible Begleitung    beim Unterfangen eines würdevollen Sterbens in ihrer zweiten Heimat Deutschland zu unterstützen. Über diese zusätzliche Optik treten vor allem die affektiven Reibungen in Bezug auf Fürsorge beim Aufeinandertreffen von Institutionen der weißen Dominanzgesellschaft (Krankenhaus, Altersheim, Krankenkassen etc.) mit postmigrantischen Lebensrealitäten in den Mittelpunkt meiner Forschung.

Kurzbiografie

Ich bin kurz nach der Wende in Ostberlin geboren und seit 2015 forschend in vietnamesischen Lebenswelten Berlins sowie in Viet Nam unterwegs. Studium der Sozial- und Kulturanthropologie  und Religionswissenschaften in Göttingen und Hanoi. Seit 2019 bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ angesiedelt, wo ich zurzeit zum Leben, Sterben und der psychosozialen Versorgung von und für vietnamesische Migrant_innen forsche.

Instagram: @makse35er   

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